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Dorffest 2009

Dorffest 2009 -601kgWelche Gemeinde kann es sich erlauben, anlässlich eines Dorffestes gleich die gesamte Ortsdurchfahrt zu sperren? Pörrbach! Wer am Sonntag in den Schwedelbacher Annex wollte, musste entweder sein Fahrzeug vor dem Ortseingang parken oder weitläufig über Schwedelbach umfahren, denn fast die gesamte Hauptverkehrsader war nicht befahrbar. Statt Fahrzeug Fußgänger, die die Annehmlichkeiten des beliebten Pörrbacher Dorffestes genossen und vor den Getränke- und Speisenausgaben geduldig Schlange standen. Das Fest wurde mit einem Gottesdienst im Zelt eröffnet. Pfarrerin Anja Scheel-Böß hatte die Feier auch unter ein passendes Thema gestellt: „Jesus spricht: Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet …“. Doch beschränkte sich ihre christliche Botschaft beileibe nicht nur auf das leibliche Wohl. Die Seele baumeln lassen. Mal abschalten, entspannen. Sich eine Ruhepause gönnen, tief durchatmen, auftanken. Und diese eigentliche Message verkündete sie stilgerecht aus dem Liegestuhl heraus. Gott habe uns ja geradezu solche Pausen verordnet, meinte sie, denn sonst hätte er ja nicht den Feiertag erfunden, den Tag, an dem wir Menschen mal die Arbeit ruhen lassen sollen. Und so ein Tag sei eben auch das Pörrbacher Dorffest. Die richtige Gelegenheit, es sich gut gehen zu lassen. Und nach dem Schlusssegen konnten die frühen Dorffestgäste die gutgemeinten Ratschläge auch gleich in die Praxis umsetzen, sich mit Musik und Gesang unterhalten, beispielsweise mit der Pörrbacher Spezialität „Semmelknödel mit Pilzsoße“ kulinarisch verwöhnen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Die beiden musikalischen Tausendsassas, das „Duo Michael“, brachten unermüdlich Stimmung „in die Bude“. Auch an die Kinder war wieder gedacht. Diese machten die Hüpfburg unsicher oder riskierten einen Ritt auf den Ponys Pascha und Blue aus dem Stall Braun. Oder sie beteiligten sich an den Kinderaktionen, kneteten oder filzten sich Schmuck.

Der Gastgeber des Dorffestes, der rührige Heimatverein Pörrbach, lässt sich Jahr für Jahr immer eine andere Attraktion mit Gewinnchancen einfallen. Ob grammgenaues Baumstückabsägen oder Wettmilchmelken. Heuer hat sich die siebenköpfige Vorstandschaft von Ortsbürgermeister Dieter Hirsch wiegen lassen. Das Ergebnis wurde ortsbürgermeisterlich festgehalten und versiegelt. „Wieviel wiegt die Vorstandschaft?“ Die Besucher konnten ihren Tipp während des Tages abgeben. Gegen 17 Uhr löste der Vorsitzende des Heimatvereins, Günter Heinz, des Rätsels Lösung und verkündete die Gewinner. Kurt Wilking hat mit 601 Kilogramm exakt das Gesamtvorstandsgewicht geschätzt und darf sich über einen Gutschein für den Pörrbacher Hof freuen. Nicht minder daneben gelegen haben auch die Nächstplatzierten, nämlich nur um ein Kilogramm, sodass das Los entscheiden musste. Der zweite Preis und die beiden dritten Preise (ebenfalls Gutscheine für die örtliche Lokalität) gingen an Gudrun Lohwasser (600 kg) sowie Hermann Preis und Manfred Ecker (602 kg).

Text/Fotos: bm / „Weilerbach Aktuell“

Bildlegende (linke Spalte von oben nach unten): Auch wenn′s so aussieht, die Kinder hüpften nicht auf den Köpfen der Vorstandschaft. – Brachten 601 Kilogramm auf die Waage (von links): Gunter Geib, Thomas Haffner, Gudrun Lindner, Walter Lindner, Günter Heinz, Michael Bissinger (es fehlt Thomas Marks). – Die glücklichen Rategewinner (von links): Manfred Ecker, Kurt Wilking, Gudrun Lohwasser, Hermann Preis und Vorsitzender Günter Heinz. – Rechte Spalte von oben nach unten: Bis hierher und nicht weiter! – Filzen macht Spaß. – Pfarrerin Anja Scheel-Böß demonstrierte nach dem Gottesdienst noch einmal, wie das mit dem Relaxen geht. – Die charmanten Bon-bonnieres. – „Oh, wie ist das schön!“, das „Duo Michael“. – Die Ponys Blue und Pascha mit Tobias und Gerald Braun.