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Detlev Schönauer- „Oma ist jetzt bei Facebook“

„Die Rheinpfalz – Pfälzische Volkszeitung – 28.11.2016

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Detlev Schönauer in Erzenhausen – Stand up Comedy in seiner besten Form

Weilerbach aktuell – 48-16 – 01.12.2016
Einen Kalauer nach dem anderen gab es am vergangenen Samstagabend im Sängerhaus in Erzenhausen auf Einladung des Heimatvereins Pörrbach. Das Kabarett-Programm von Detlev Schönauer sorgte für mächtig gute Stimmung im Saal. „Oma ist jetzt bei Facebook“ heißt das neue Programm von Schönauer und es zeigt, dass er keine Angst vorm Altern hat. Seine Darbietung handelt von den Tücken des Älterwerdens, er selbst bezeichnet sich als Senior, oder besser gesagt als „Grabverweigerer“. Man hätte auch Vorteile, kann nun den Seniorenteller bestellen und günstiger mit der Bahn fahren. Aber er esse alles, denn er sei in seinem Alter froh um jeden Konservierungsstoff. Da gäbe es ja auch noch die Vegetarier, der Begriff komme aus dem Indianischen und heiße soviel wie: „Der, der zu blöd zum Jagen sei.“ Ein Witz jagte den anderen – im letzten Cluburlaub habe er Bluthochdruck mit Leidenschaft verwechselt und sei in eine Disco gegangen. Da wurde er gefragt, ob er zum Sterben hergekommen sei. Des Weiteren habe er beschlossen, seine Rente bei einer Kreuzfahrt auf den Kopf zu hauen und er begann, hanseatische Lieder zu singen und auf der Gitarre zu spielen. Vielmals sprach er den Tod an, auf seine ganz eigene Weise und immer gewitzt verpackt. So behauptete er, dass es auf einer Beerdigung immer „Krimmelkuche“ geben müsse, denn „ohne Krimmelkuche is mer net richtisch tot.“ Seine Oma hätte damals sogar verfügt, dass sie verbrannt werden möge und ihre Asche über dem H & M ausgestreut werden soll, damit ihre Enkelinnen auch ab und zu mal ans Grab kämen. Das Publikum im Saal krümmte sich vor Lachen. Im Übrigen würden alle saarländischen Frauennamen mit „S“ anfangen: „sRenate“, „sKarin“, „sHilde“ … Kürzlich habe er eine besondere Todesanzeige gelesen: „Da war ein LKW abgebildet und ein Kreuz und es stand darunter – Dieter Müller, ich bin umgezogen, neue Adresse: Friedhofstraße 51“. So nahm er das Altern und den Tod auf die Schippe. Er merkte an, dass es bald Omas gäbe, die Vanessa heißen und Opas mit dem Namen Kevin. Seine Schwiegermutter sei jetzt auch auf Facebook, und, solange sie Katzenbilder postet, wüsste die ganze Familie, dass es ihr gut geht. Aber auch die derzeitige Generation nahm er sich zur Brust. Es gäbe viele „Helikopter-Eltern“, die ihre Kinder mittels GPS über Google Earth orten würden. Das wären im Übrigen die gleichen Eltern, die sich über die NSA beschwerten. So verglich er seine Generation mit der heutigen: die Pyroeffekte bei „Bonanza“ hätten ihn schwer begeistert, als die Landkarte von Arizona in der Mitte Feuer fing. Da müssten heute bei „Cobra 11“ schon mindestens fünf Autos in die Luft fliegen, dass die Leute sagen: „Jo, Action“. So ging es den ganzen Abend durch sehr lustig zu und das Publikum dankte es ihm mit viel Applaus. Alles in allem ein sehr gelungener Abend in herrlich ausgelassener Atmosphäre.
Text/Fotos: Sandra Müller