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Andy Ost

Ein fantastischer Abend mit Andy Ost – ein ordentliches Quantum Unterhaltung

„Weilerbach Aktuell“ – 12.11.2015 – Sandra Müller

Die Lachmuskeln des Publikums wurden am vergangenen Samstagabend im Sängerheim in Erzenhausen schwer strapaziert. Andy Ost mit seinem Bühnenprogramm „Ein Quantum Ost“ war auf Einladung des Heimatvereins Pörrbach zu Gast. Mit seinem musikalischen Kabarett „spielte“ er sich sogleich in die Herzen der Zuhörer. Der amtierende Fasenachtspreisträger in Franken wusste, wie man das Publikum fesselt. Gleich zu Beginn gab es ein „Warm-up“, das seinesgleichen sucht. Auf die Schippe nahm Andy Ost zunächst einmal Volkswagen – beim neuen Stars Wars Film würde Luke zu Darth Vader sagen: Vater warum atmest du so schwer? Worauf dieser antworte: Ich fahre einen Passat! Außerdem meldeten die Medien, dass Wurst ungesund sei. Er witzelte, dass es am Bahnhof demnächst neben den Rauchern ein orangenes Kästchen gebe für diejenigen, die ein Salamibrötchen essen. Dann berichtete er von seinem Opa, der auf dem Beipackzettel von Viagra den Hinweis fand, dass bei einer Erektion von mehr als vier Stunden der Arzt informiert werden müsse. Woraufhin der Großvater sagte, wenn ihm in seinem Alter so was passiert, dann würde er darüber jeden informieren. Witzig und charmant ging der Abend weiter, er erzählte aus seinem Leben, vom Auszug bei seiner Mutter über das Kennenlernen von Vicky, seiner hochbegabten Freundin bis hin zur Hochzeit mit ihr, wie sie die Schwangerschaft durchlebten, die Geburt der Tochter und die Herausforderungen, die mit einem Baby zu durchleben sind. Dies alles fasste er nicht nur in Worte, nein, ganze Lieder textete er bravourös um. So beispielsweise John Bon Jovis „Bed of Roses“ in „Was weiß ich, warum unnerm Bett noch e Hos´ is? Zum Thema „Männer und Aufräumen“. Großes Gelächter im Saal gab es, als der Künstler Udo Lindenberg imitierte – spitzenmäßig setzte er „Hinterm Horizont geht´s weiter“ in „Ist der Wachs erst ab, s brennt weiter – den ganzen Tag“ ins Rheinhessische um, hierbei ging es um Beinenthaarung bei Männern. Dafür gab es Begeisterungsstürme aus dem Publikum, es ging sogar so weit, dass Andy Ost selbst sein Programm vor Lachen kurz unterbrechen musste. Schön war, dass er die Zuhörer voll und ganz mit einbezog, die Stimmung war so gut, dass er schließlich meinte, man solle ihn daran erinnern, dass er beim Rausgehen auch Eintritt zahlen möge. Die Liste der Parodien wollte gar nicht aufhören, von Eros Ramazzotti über Lady Gaga, Peter Maffay, Xavier Naidoo, Die Prinzen, Ozzy Osbourne, Nino de Angelo und Helene Fischer war eigentlich so fast alles mit dabei. Und dabei alles auch topp parodiert. Eine Zugabe durfte zum Schluss natürlich auch nicht fehlen, Ost schloss sein Programm mit einem Lied, mit welchem er schon seit zehn Jahren sein Soloprogramm abschließt, er bedankte sich herzlich bei Publikum für das größte Geschenk, nämlich die Zeit, die sie sich genommen haben und wünschte musikalisch eine „Gute Zeit“. Alles in allem viele feingeschliffene Wortspiele, Parodien, die bravourös gemeistert wurden und musikalisch sowohl vom Gesang, als auch an Klavier und Gitarre einfach nur topp – ein gelungener Cocktail, geschüttelt und vielleicht auch ein bisschen gerührt.
Text: Sandra Müller

Bilder: Michael Bissinger